Vorbeugender Brandschutz im „Pandion Vista“ in Köln

Kranhäuser mit automatischen Rauchschürzen für optimalen passiven Brandschutz ausgestattet.

Passiver Brandschutz mit automatischen Rauchschürzen

Die drei mächtigen und futuristisch wirkenden „Kranhäuser“ im Rheinauhafen in Köln sind die Attraktion in der Kölner Altstadt. Ihre auffällige Architektur erinnert an Ladekräne mit überdimensionalen Auslegern. Eines der Häuser, genannt „Pandion Vista“, beherbergt exklusive Appartements und ein offenes Atrium. Mit automatischen Rauchschürzen aus dem Hause Colt International wurde für optimalen passiven Brandschutz gesorgt.

Passiver Brandschutz mit automatischen Rauchschürzen
Passiver Brandschutz mit automatischen Rauchschürzen

Gebäude erinnern an Ladekräne

Die drei Kranhäuser im Kölner Rheinauhafen ragen wie Architektur gewordene Botschafter der Zukunft aus der Bebauung der Altstadt hinaus. Die 18 Stockwerke hohen Gebäude mit der Form eines auf den Kopf gestellten großen L erinnern an die utopischen „Wolkenbügel“ von El Lissitzki. Ganz wie ihre Vorbilder, die für jeden Hafen dieser Welt typischen Ladekräne mit ihren mächtigen Auslegern, scheinen sich die Gebäude über den Rhein hinaus strecken zu wollen. Erdacht hat die Kölner Kranhäuser Hadi Teherani vom Hamburger Architekturbüro BRT Architekten. Das nördliche der drei Kranhäuser, genannt Pandion Vista, beherbergt 133 exklusive Wohnungen. Im oberen Teil des Pandion Vista mussten die Planer eine anspruchsvolle Sicherheitsaufgabe lösen.

Balkone als Fluchtwege durch Rauchschürzen gesichert

Die Wohnungen im 13. bis 17. Stockwerk umschließen ein großzügiges, zum Himmel offenes Atrium. Sie befinden sich in der etwa 70 m langen horizontalen Gebäudespange, die stadtseits auf einem kubischen Turm ruht, flussseits auf dem schlanken Aufzugsturm. Erreichbar sind diese Wohnungen über innenliegende, zum Atrium hin geöffnete Balkone. Diese etwa eineinhalb Meter breiten Balkone verleihen den Wohnbereichen einerseits eine stilvolle Intimität – andererseits sind sie im Fall eines Brandes die einzigen Fluchtwege: Sollte es einmal zu einem Brand im Pandion Vista kommen, so würde das offene Atrium wirken wie ein riesiger Kamin – und die Balkone, die den einzigen Weg aus den Wohnungen in den oberen Stockwerken hinaus darstellen, würden unpassierbar, weil sich Rauch und giftige Gase ungehindert ausbreiten könnten.

Die Kölner Pandion GmbH & Co. KG als Hausherrin in den Kranhäusern, die Planer der BRT Architekten und die für Werkplanung und Bauleitung verantwortliche Höhler & Partner GmbH aus Aachen entschieden sich deshalb in Absprache mit dem Brandschutzsachverständigen Paul Corall (Corall Ingenieure GmbH, Meerbusch) für den Einbau von automatischen Rauchschürzensystemen vom Typ SmokeMaster aus dem Hause Colt International, um im Fall eines Brandes die Laubengänge im Pandion Vista komplett vom Atrium ab trennen zu können.

Ausfallsicherheit durch Schwerkraft

Sollte es zu einem Brand kommen – oder auch im Falle eines Stromausfalls – so läuft folgendes Szenario ab: Die Schürzen rollen sich - ausgelöst durch eine Brandmeldeanlage - automatisch ab und bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von 15 cm/sec mittels Schwerkraft in die gewünschte Arbeitsposition. Man spricht von der
„gravity-fail-safe-function“ was so viel bedeutet wie Ausfallsicherheit durch Schwerkraft. Der Vorteil: Man kommt bei diesem System mit Standard-Verkabelungen aus. Die Abrolltiefe der Rauchschürzen beträgt 1,41 m. Im Ruhezustand liegen die Rauchschürzen aufgewickelt auf Stahlrohren (Durchmesser 70 mm) in speziellen verzinkten Stahlblechgehäusen.

Das Tuch, aus dem die SmokeMaster-Rauchschürzen gefertigt sind, besteht aus vier Millimeter starkem silbergrauem Glasfasergewebe in Satin-Bindung mit spezieller, Wärme reflektierender Beschichtung aus fein gemahlenem Aluminiumpolymer. Dieses Material entspricht der Temperatur-/Zeitklassierung D120, das heißt, die Rauchschürzen halten über einen Zeitraum von 120 Minuten eine Temperatur von 600 Grad aus, ohne in Brand zu geraten.