Innovatives Belüftungssystem mit adiabatischer Kühlung
Die Spritzgießerei der Firma Prewag in Neuhaus/Schweiz hat in ein innovatives Belüftungssystem mit adiabatischer Kühlung mit mechanischer Entlüftung investiert. Das Unternehmen stellt Kunststoffformteile für die Industrie her und benötigt ein ausgewogenes Klima für seine hitzintensive Produktion.
- Projekt:
- Prewag AG
- Ort:
- Neuhaus SG, Schweiz
- Anforderungsprofil:
- Abbau der Überhitzungserscheinung in Produktionshallen
- Lösung:
- adiabatische Kühlung
- mechanische Entlüftung
- Produkt:
- Links:
Adiabatische Kühlung senkt Betriebskosten
Wer erstklassige Qualität produzieren will, braucht auch ein angemessenes Raumklima in der Fertigung. Doch in dieser Hinsicht gab es insbesondere in der Halle 3 Verbesserungsbedarf. In dieser etwa 1.650 Quadratmeter großen Halle, die in den 60er Jahren erbaut worden war, sind hauptsächlich Frauen mit Montagearbeiten beschäftigt. Besonders in den Sommermonaten klagten diese in den letzten Jahren über unakzeptable Überhitzungserscheinungen. Colt International errechnete für das Gebäude mit seinem Raumvolumen von insgesamt 10.250 Kubikmetern Wärmebelastungen von 161Kilowatt. In Rahmen der Sanierung der Shedverglasungen auf dem Dach suchte die Geschäftsführung der BERNINA International AG eine effiziente und zugleich wirtschaftliche Lösung für dieses Klimaproblem. Dabei sollte das Betriebskostenbudget des Unternehmens möglichst wenig belastet werden.
Colt International konzipierte ein kombiniertes System aus vier CoolStream-Geräten für die adiabatische Kühlung und sieben ECO Lüftungsjalousien mit Drei-Stufen-Zylinder, die zum einen für eine natürliche Entlüftung, gleichzeitig aber auch als Brandlüftung fungieren sollten. Die erforderliche Kühlleistung dieses Systems: 15,7 Watt pro Kubikmeter.
Industriekühlung für Produktionshalle
Kunststoff ein durchaus heikler Werkstoff, beim Spritzgussverfahren werden die Rohkunststoffe geschmolzen – dabei können die Schmelzpunkte schon mal über 200 Grad liegen – und in Formen gepresst, wo sie dann wieder allmählich erkalten. Wird dieser Ablauf zum Beispiel durch Zugluft gestört, so kann dies zu Qualitätseinbußen führen. Hinzu kommt eine für Spritzgießereien typische Hitzeentwicklung, die allein durch den hohen Grad an Automatisierung entsteht.
Bei der Prewag AG ließ sich im Hochsommer - äußere Wärmelast von 80 kW bei gleichzeitiger innerer Wärmelast von
180 kW - der Wärmestau mit natürlicher Lüftung nicht mehr abbauen. Deshalb schalteten sie die Klimaexperten von Colt International ein. Diese stellten im Zuge einer ersten Situationsanalyse bei angenehmen Außentemperaturen von 22 Grad im Arbeitsbereich der etwa 720 Quadratmeter großen Produktionshalle (6.200 Kubikmeter Raumvolumen)
28 Grad, und im Dachbereich sogar 35 Grad fest. Die vorhandene Entlüftung, die über mehrere ausstellbare Klappen im Oberlicht auf dem Hallendach bewerkstelligt wurde, und die Frischluftzufuhr über Fenster, Türen und Tore konnte kein stabiles Raumklima im Produktionsbereich mehr sicher stellen.
Um sicher zu stellen, dass die gekühlte Luft auch gezielt in die Arbeitsbereiche im unteren Hallenbereich bei den Spitzgussmaschinen strömt, wurden die Schläuche perforiert.
Aufgeheizte Luft wird mit Abluftventilatoren ins Freie befördert
Mittels den drei Typhoon Abluftventilatoren wird die verbrauchte und aufgeheizte Luft aus der Halle abgeführt. Diese leichtgewichtigen und kompakten Abluftventilatoren verfügen über eine hohe Lüftungsleistung in Kombination mit niedrigem Luftwiderstand und einem sehr geringen Stromverbrauch.
Niedrige Betriebskosten
Wie gut das neue Klima-Lüftungs-System in der Praxis funktioniert, das konnte die Prewag AG in der zweiten Hälfte des Sommers 2011 feststellen. Nach einer ca. eineinhalbmonatigen Installationsphase ging das neue System im Juli 2011 in Betrieb. Selbst bei Außentemperaturen von 31 Grad konnte im Halleninnern eine Temperatur von angenehmen 27 Grad stabil gehalten werden. Zuglufterscheinungen über Fenster, Türen oder Tore sind „Schnee von gestern“. Darüber freuen sich besonders die Mitarbeiter.